1/3 der Kinder in den Kindertagesein- richtungen sind Kinder mit speziellem Förderbedarf bzw. Behinderung. 19 Zusammenarbeit und Kompetenz sind entscheidend bei der Unterstützung von Kindern und ihren Familien. Deshalb arbeiten am SPZ Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Heil- pädagogen, Psychologen und Ärzte eng zusammen. Zwei Kin- derhäuser, in denen Kinder von 0 bis 10 gemeinsam lernen und aufwachsen, gehören ebenfalls zum Angebot. Auch hier werden gezielt Familien mit Kindern mit und ohne Behinderung angespro- chen, die Inklusion von Anfang an in Krabbelgruppe, Kinderkrip- pe, Kindergarten oder Hort erfahren möchten. 1.800 Menschen betreut das Hessing Förderzentrum insgesamt: 250 Kinder und ihre Familien in den Kinderhäusern 250 Kinder in der Frühförderung 1.300 Familien im SPZ Inklusion leben Damit Inklusion gelebt werden kann, gilt es zunächst Barrieren zu erkennen und dann gezielt durch Beratung und Therapie ab- zubauen. Vom Aufbau neuer körperlicher Fähigkeiten, über die Förderung psychosozialer Kompetenzen bis hin zur Einbezie- hung des familiären und sozialen Umfeldes wird hier hochpro- fessionell gearbeitet. Ziel der Arbeit des Hessing Förderzent- rums ist unter anderem das Schaffen von Verständnis für die Situation des Kindes oder Jugendlichen. Daneben arbeitet das Zentrum daran, Unterstützung in familiären, schulischen und anderen sozialen Lebensräumen dieser Kinder aufzubauen. Dabei berät das Team Familien bei zahlreichen Fragen: Welche Betreuungs- und Schulart kommt in Frage? Was kann getan werden, um Über- aber auch Unterforderung zu vermeiden? Wie kann man als Familie seine Freizeit gestalten? Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche aufzuklären, ist eine der drei Säulen des Hessing Förderzentrums: Welche Formen von Behinderung gibt es überhaupt, wie wirken sich diese aus und welchen Beitrag kann jeder selbst leisten, um Inklusion zu realisieren? Diese Aufklärungsarbeit leisten die Mitarbeiter des Förderzentrums im Rahmen von Elternabenden, an Schulen und Kindergärten, aber auch durch eigene Informationsangebo- te. Das baut Ängste und Unwissenheit ab, um der Ausgrenzung von Behinderten gar nicht erst Platz zu machen. Inklusion ermöglichen soll auch die Umgebung im Förderzen- trum und in den Kinderhäusern. Spüren lässt sich das an den behindertengerechten Räumlichkeiten und der Ausstattung, den unterstützenden Hilfsmitteln sowie dem inklusiven Spielzeug, das in einem gemeinsamen Projekt mit Prof. Dr. Wiebke Waburg von der Universität Koblenz-Landau und Dr. Volker Mehringer vom Lehrstuhl für Pädagogik der Kindheit und Jugend an der Universi- tät Augsburg entwickelt wurde. Auf den wertschätzenden Umgang der Kinder untereinander in bewusst gemischten Gruppen achtet das Teams besonders. Ohne Unterstützung geht es nicht Inklusive Arbeit ist für eine Gesellschaft essentiell und für eine Institution, die in der Tradition ihres Stifters steht, ist es allen Mitarbeitern ein persönliches Anliegen, positive Veränderungen zu bewirken. Doch das geht nicht ohne Unterstützung. Für seine Arbeit erhält das Förderzentrum Finanzierungen über den Bezirk, die Regierung von Schwaben, über Krankenkassen, die Stadt und die Gemeinden, um zum Beispiel mehr Plätze bieten zu können. So befindet sich die Stiftung gerade mitten in der baulichen Erweiterung ihres Gebäudes, um in zwei weiteren Kindergarten- gruppen Kindern und deren Familien die Möglichkeit zu geben, betreut und begleitet zu werden. Das reicht jedoch nicht aus, daher ist die Stiftung stolz und dankbar für den Förderverein „Ein Haus für Kinder e.V.“, der insbesondere die Ausstattung mit speziellen Therapiegeräten, pädagogische und therapeutische Projekte sowie Innovationen in pädagogischen Ansätzen fördert, die über den normal finanzier- baren Standard hinausgehen. Mehr zur Arbeit des Hessing Förderzentrums im Interview auf S.2