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Was ist das für 1 Wort vong Bedeutung her?
Jugendsprache: Was ist denn bitte vong?
Wer im Internet unterwegs ist, kann es kaum noch übersehen. Ein Sprachphänomen, das die Jugendsprache zu bieten hat: „vong…her“. Begonnen in der Hip-Hop Szene und entstanden aus der Langweile eines jungen Mannes, wurde „vong“ und „1“ zu einem Trend, der es bis auf die Werbeplakate geschafft hat. Was jedoch die Jugensprache mit viralem Marketing zu tun hat und wie Unternehmen damit Werbung machen, will ich Ihnen in diesem Artikel näher bringen.
Wer nun wirklich als Erstes ein neu aufgetauchtes Wort erfunden oder einen Trend gesetzt hat, ist immer schwer zu sagen. Versucht man jedoch trotzdem, den Ursprung der Wortschöpfung „vong“ zu finden, gelangt man unweigerlich zum Rapper Money Boy. Ihm wird ebenfalls der Trend zugeschrieben, die Artikel „ein“ und „eine“ durch die Ziffer 1 ersetzt zu haben, welche er für ganze Erzählungen nutzt.
Über den Fankreis von Money Boy hinaus gelangen diese beiden Trends jedoch erst durch den 32-jährigen Großhandelskaufmann Sebastian Zawrei aus Amberg in der Oberpfalz, der sich als Kunstfigur Willy Nachdenklich inszeniert. Dieser stöberte aus Langeweile durch Facebook und entdeckte kitschige Bilder, versehen mit zum Teil tiefgründigen Texten, jedoch auch einer Menge Rechtschreibfehlern. So bastelte er eigene überspitzte Bild-Text-Kombinationen, in die er absichtliche Fehler einbaute. Heute ist er Gründer der Facebookseite „Nachdenkliche Sprüche mit Bilder“, die mittlerweile 356.814 Abonnenten (Stand: September 2017) hat.
Jugendsprache im Marketing
Es ist eine Gratwanderung zwischen dem großen Erfolg und dem Riesen-Flop. Wer sich der Jugendsprache bedient, muss bewusst Grammatikregeln ignorieren, gegebenenfalls Stereotypen oder sexistische Anspielungen in Kauf nehmen und alles etwas überspitzt angehen – das entspricht nicht jeder Unternehmenskommunikation. Wenn es gut geht, schießt die Kampagne durch die Decke und erreicht ein Maximum an Reichweite dank der schnellen und selbstständigen Verbreitung in den sozialen Netzwerken.
Die Sparkasse hat sich an das sogenannte Jugendmarketing gewagt. Vor dem Start einer neuen Kampagne sollte bereits ein Momentum generiert werden. Dafür wurden Bild-Text-Kombinationen erstellt, wie zum Beispiel, „Gönn Dir ist einfach. Wenn man 1 gute Bank hat vong Vorsorge her.“ die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden. Ziel der Kampagne war ein jüngeres Publikum für ein relativ trockenes und uncooles Thema zu interessieren, nämlich die Altersvorsorge.
Die Meinungen gegenüber dieser Werbung sind geteilt. Es ist jedoch erst einmal egal, ob die Konsumenten die Werbung nun gut oder schlecht finden, denn in aller Munde ist die Sparkasse seitdem auf jeden Fall.
Die Vorzüge des viralen Marketings
So neu wie sich der Begriff „virales Marketing“ anhört, ist er nicht wirklich. Es handelt sich dabei nur um eine moderne Version der Mundpropaganda. Mit der immer weiter wachsenden Zahl der Internet-, insbesondere der Social Media-Nutzer, ist das Weiterempfehlen auf ein neues Level gehoben worden. Denn mit nur einem Klick kann die Information, ein Kommentar oder der Ausdruck des Gefallens über ein Produkt oder eine Dienstleistung verbreitet werden. Der finanzielle Aufwand sowie der zeitliche Aspekt sind dabei gering, der Erfolg bei gutem Gelingen jedoch überproportional groß, wodurch das Geschäftsmodell für Unternehmen interessant wird.
Hit oder Fail?
Doch auch dabei ist Vorsicht geboten, denn durch das Virale Marketing gibt das Unternehmen einiges an Kontrolle über den weiteren Verbreitungsprozess an den Kunden ab. Im Jahr 2015 erntete der Berliner Verkehrsverbund BVG für seine Viral-Kampagne #weilwirdichlieben Kritik und Spott. Sie posteten ein Video und forderten ihre Fahrgäste via Twitter auf Ihren schönsten BVG-Moment zu posten. Dies ging jedoch gewaltig nach hinten los. Gekontert hat der Verkehrsbund jedoch raffiniert. Sie verpflichteten den Netz-Star Kazim Akboga, der seinen Song „Is‘ mir egal“ auf den Alltag eines BVG-Mitarbeiter um textete und diesen in gewohnt gebrochenem Deutsch rappt.
Ein gutes Bespiel dafür ist der Werbespot von Edeka. Das Video „Supergeil“, in dem ein Berliner Künstler durch die Supermarktregale tanzt und einen eingängigen Text über „super“ Lebensmittel singt, verbreitete sich im Netz wie ein Lauffeuer. Dazu musste der Konzern lediglich das Video drehen, auf den eigenen YouTube-Kanal stellen und der Rest erledigte sich von selbst – über 18 Millionen Aufrufe sprechen da für sich.
Bewusste Fehler sind also im Moment neuster Netztrend. Vodafone, Duden, Sparkasse und Co haben sich mit der Jugendsprache im Marketing probiert, mit Erfolgen und Niederlagen. Schließlich schütteln die einen den Kopf, die andern finden es super, denn Geschmäcker sind nun mal verschieden. Doch eins zeigt der neueste Netztrend ganz klar: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
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